Bester Saisonstart der Vereinsgeschichte, Tabellenplatz fünf, 13:3 Punkte, Vertragsverlängerung mit Spielmacher Nico Büdel, ein bärenstarker Christopher Bissel mit Top-Werten in der offiziellen Mannschaft des Monats der Handball-Bundesliga - wo man auch hinsieht, findet man beim HC Erlangen Anfang November nur Superlative. „Mich freut das persönlich sehr“, sagt Raul Alonso, Trainer und Sportdirektor, „aber wir wissen das alles einzuordnen und für die kommenden Aufgaben auch auszublenden.“ Denn diese Aufgaben werden knüppelhart: Sechs Ligaspiele hat der HCE in den kommenden vier Wochen zu absolvieren, fünf davon gegen Mannschaften unter den Top 10 der Tabelle. Den Anfang macht das ungemein schwere Auswärtsspiel am Donnerstag, 3. November, 19.05 Uhr beim TSV Hannover-Burgdorf.
„Wir fahren nach Hannover, um ein gutes Spiel zu zeigen und zu gewinnen“, sagt Raul Alonso. „Aber wir wissen, dass sich Hannover auf dem Weg zurück zu alter Stärke befindet und nicht umsonst mit hervorragenden Neuzugängen, die allesamt internationale Erfahrung besitzen, zuletzt gegen die Topmannschaften THW Kiel und die Rhein-Neckar Löwen nur sehr knapp und unglücklich verloren hat.“ Zudem ist die Euphorie rund um den TSV Hannover-Burgdorf zurückgekehrt, es erwartet den HC Erlangen eine hitzige Atmosphäre vor großer Kulisse, die auch in der Vergangenheit die ganz großen Überraschungen verhinderten. „Wir werden in diesem November herausfinden, wo unsere Grenzen sind“, sagt deshalb der Sportdirektor, „wir setzen natürlich alles daran, um möglichst lang dort oben in der Tabelle mitzumischen - schon nach dem Spiel in Hannover werden wir wissen, ob uns das gelingen kann.“ Notwendig ist für einen erfolgreichen Auftritt dabei der Fokus. Zu häufig hat der HC Erlangen zuletzt in den Anfangsphasen Probleme mit der Konzentration gezeigt, die zwar stets zu erfolgreichen, aber immer auch sehr kraftraubenden Aufholjagden geführt haben. „Wir wissen, dass wir, wenn wir unsere Stärken abrufen, eine sehr gute Mannschaft sein können“, sagt der Cheftrainer. Gegen die Mannschaften, die in den kommenden Tagen aber auf den HCE treffen, wird eine verpatzte Startphase vermutlich vorentscheidend sein. „Wir wissen das und gehen daher mit noch mehr Fokus als zuletzt in die Partien“, so Raul Alonso. Der Coach hat obendrein die schöne Qual der Wahl, aus einem vollem Kader schöpfen zu können, ja, das Trainerteam muss sogar spielfähige Spieler für die Auswärtsfahrt nach Hannover aus dem 16-Mann-Kader streichen. „Wir haben ein paar Akteure mit leichten Blessuren. Da wird es angesichts der schweren Aufgaben, die auch nach Hannover auf uns zukommen, wichtig sein, dem ein oder anderen nun eine kleine Pause zu gönnen, damit er mit ein paar Prozent mehr danach bereit steht.“ Denn die Aufgaben werden wie erwähnt nicht einfacher: Am Donnerstag, 10. November, kommt der HSV Hamburg nach Nürnberg, zwei Tage später geht es zur SG Flensburg-Handewitt, ehe am Mittwoch, 16. November, mit dem THW Kiel und am Samstag, 19. November, mit den Rhein-Neckar Löwen zwei absolute Topteams in der Arena erwartet werden. Zum November-Abschluss geht es für den HC Erlangen am 27. November zum TBV Lemgo. „Wir sind gut gerüstet und haben keine Angst vor diesem Monat - ja, das Wort ‚Angst‘ gibt es in unserem Vokabular gar nicht“, sagt Raul Alonso. „Wir freuen uns vielmehr auf die großen Herausforderungen. Es wird ein unglaublich spannender Monat!"
