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MIT BREITER BRUST GEGEN MELSUNGEN

23.09.2022

Die Köpfe hingen tief beim HC Erlangen nach dem 29:32 (16:17) am Donnerstagabend bei der DHfK Leipzig. Es war die allererste Saisonniederlage dieser Spielzeit in der Handball-Bundesliga für den HCE. Viel vorgenommen hatten sich die bis dato verlustpunktfreien Erlanger auch in ihrem fünften Auftritt, eine ordentliche erste Hälfte gespielt und auch zum Spielschluss noch einmal große Moral gezeigt. Doch um einen zwischenzeitlichen 8:2-Lauf der Gastgeber, in dem Leipzig allein drei Mal ins leere Erlanger Tor treffen konnte, wieder aufzuholen, reichte letztlich die Zeit nicht mehr. „Wir sind zum einen natürlich enttäuscht, weil wir gesehen haben, dass etwas drin gewesen wäre, wenn wir konstanter die vollen 60 Minuten agiert hätten“, sagte Erlangens Trainer und Sportdirektor Raul Alonso am Tag danach. „Aber man darf auch nicht vergessen, dass Leipzig unter die Top 5 der Bundesliga möchte und auch das Potential dazu besitzt, das zu schaffen.“

Nicht ganz so geknickt trat der HC Erlangen dann also die Heimreise an - und erwartet nur drei Tage später zurück in der Arena Nürnberger Versicherungen bereits am Sonntag um 16.05 Uhr die nächste Mannschaft mit großen Ambitionen: MT Melsungen. „Melsungen besitzt unglaublich hohe individuelle Qualität, auch in den Kleingruppen gehören sie für mich zu den besten Teams der Liga“, sagt Raul Alonso. Zwar steht der Gast nach einem durchwachsenen Saisonstart derzeit lediglich auf Rang elf der Tabelle, hat aber mit Hannover und den Rhein-Neckar Löwen bereits zwei große Gegner vor der Brust gehabt, beide Spiele verloren. So wartet Melsungen seit dem 8. September auf den nächsten Saisonsieg, dieser soll nun auf keinen Fall in Erlangen gelingen: „Wir haben ein Heimspiel, unsere Fans im Rücken - das ist schon etwas ganz anderes, als wenn du wie in Leipzig ein starkes Team und obendrauf noch eine ganze Arena gegen dich hast“, sagt der HCE-Coach. Der hofft auf eine leidenschaftliche Unterstützung von den Rängen sowie die mannschaftliche Geschlossenheit, die sein Team zu Beginn und in der Schlussphase am Donnerstagabend bereits zeigen konnte. „Das zeichnet uns aus, dass wir niemals aufgeben und gemeinsam bis zum Schluss kämpfen.“

Der Einsatz und die Aggressivität werden der Schlüssel auch gegen die MT Melsungen sein, ist sich Alonso sicher, „wir müssen Zentimeter für Zentimeter fighten“, denn dank der hohen Qualität „wird Melsungen früher oder später in dieser Liga zünden und losmarschieren“. Die Hoffnung auf Erlanger Seite dürfte also sein, dass eine Chance noch in der Frühphase dieser Saison besteht, wenn die Gäste sich auf dem Feld noch nicht gänzlich blind verstehen. „Um zu punkten, müssen wir hellwach sein, eine gute Defensive stellen und uns darüber Sicherheit für den Angriff holen.“ Hoffnung hat Raul Alonso, dem alle Spieler des Kaders vom Donnerstag wieder zur Verfügung stehen, dass auch Europameister Steffen Fäth nach seiner Verletzung am Sonntag in die Mannschaft zurückkehrt. Aber ob mit oder ohne den erfahrenen Leistungsträger: Es gilt, die Defensive nicht so löchrig wie noch in Leipzig und im Angriff geduldiger und treffsicherer zu sein. „Dann haben wir durchaus eine Chance“, sagt Raul Alonso.