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27:31 GEGEN DEN REKORDMEISTER: HCE MUSS SICH NACH STARKER LEISTUNG GESCHLAGEN GEBEN

28.11.2019

„Topspiel“, „Saisonhighlight“ und „Höhepunkt“ waren die am meisten gewählten Vokabeln im Erlanger Umfeld, wenn es um die „Partie des Jahres“ gegen Rekordmeister THW Kiel ging. Und ebenjene Prädikate passten auch zum ganzen Drumherum, wofür die grandiosen Fans und die überzeugende Mannschaft sorgten. Am Ende setzte sich jedoch die hohe individuelle Qualität der Kieler durch und die Holsteiner gewannen letztlich mit 27:31. Stolz dürfen die Erlanger dennoch sein, nämlich auf die gezeigte Leistung und die grandiose Unterstützung der Fans in der Arena. Schon am kommenden Sonntag geht es für den HC Erlangen mit einem Heimspiel weiter. Tickets für die Partie gegen die HSG Wetzlar sind im Online-Shop erhältlich. 

Gleich von Anfang an wollten die Akteure des HCE zeigen, wer der Herr im Haus ist. So markierte Quentin Minel auch gleich in der ersten Minute die Führung für Erlangen. Die erste Duftmarke war also gesetzt, brachte Christopher Bissels Kunstwurf doch nach dem postwendenden Ausgleich die erneute Führung mit sich: „Wir haben sehr gut angefangen“, sagte auch Trainer Adalsteinnn Eyjolfsson, „haben die Kieler Abwehr gut bespielt.“ Dann jedoch zogen die Kieler das Tempo an und führten bis zur 10. Minute mit 7:5. Die „Defense“, wie es nicht nur aus der Ecke der HC Supporters Crew schallte, machte ihren Job solide, trat insgesamt auch dank Petter Overby konsequent auf: „Es hat sich gut angefühlt, dass Overby wieder da ist“, findet auch der Trainer. So kippte das Spiel zugunsten des HCE, unter reger Mithilfe von „Katze“, der nicht nur eine Kieler Drei-Tore-Führung verhinderte, sondern auch einen Siebenmeter stark entschärfen konnte. In der Folge war die Partie ausgeglichen, nicht zuletzt dank Johannes Sellins souverän verwandelten Siebenmeters zum 8:8 in der 16. Minute. Auch Michael Haaß konnte sich zweimal in die Torjägerliste eintragen, was dazu führte, dass die ohnehin aufgeheizte Stimmung in der Arena eine neue Dimension erreichte. „Den Zuschauern gebührt ein Lob“, sagt auch der Sportliche Leiter Kevin Schmidt, „so haben sie uns sehr geholfen." Die dann folgende Unterzahl überstanden die Erlanger weitgehend unbeschadet, mit einem 9:10 ging es in die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit. Nach 25 Minuten gab es dann die erste Auszeit. Und die musste Kiel nehmen, der HCE hatte nämlich verdient durch Nikolai Link und Sellin mit 12:10 vorgelegt. Dieses Ergebnis hielt jedoch nicht bis zur Halbzeitpause, ein verwandelter Siebenmeter sowie zwei weitere Treffer auf Kieler Seite und ein verworfener Strafwurf durch Sellin und ein Treffer durch Florian von Gruchalla sorgten für ein 13:14. Ein gerechtes Ergebnis, insbesondere weil es den Franken gelang, die Kieler Abwehr stets zu beschäftigen und daraus auch Profit zu schlagen. Dennoch „hätten wir zur Pause führen müssen, um zu gewinnen“, erklärte Eyjolfsson.

In Hälfte zwei gab es dann die ersten beiden Saisontreffer von Petter Overby zu bejubeln, dennoch führte Kiel bis zur 37. Minute mit 19:16, wozu auch ein weiterer verwandelter Siebenmeter von Florian von Gruchalla beitrug. Langsam zeigte sich die hohe individuelle Qualität der Kieler immer mehr, insbesondere im Angriff glänzten die Nordlichter. Dies führte dann auch zu einer Erlanger Auszeit in der 38. Minute, wonach der HCE seinen Keeper wechselte und Carsten Lichtlein zu seinem Einsatz kam. In der 39. Minute war es dann erneut Overby, der den Anschluss zum 17:20 herstellte. Die HC-Abwehr schien nun gefestigter, was auch dem resoluten Einsatz von Jan Schäffer zu verdanken war. Bis zur 43. Minute kamen die Franken dann noch einmal an die Kieler heran, nachdem Ivic und Sellin auf 19:22 verkürzt hatten. Etwas zurück warfen die Erlanger allerdings einige Schiedsrichterentscheidungen zugunsten des THW, was die ohnehin gute Stimmung unter den 7122 Zuschauern, unter denen auch einige mitgereiste Kieler waren, weiter anheizte. Bis zur 47. Minute spielten die Holsteiner weiter ihre Klasse aus, verwandelten bis dahin fünf ihrer sechs Siebenmeter und führten souverän mit 26:20. Auch Kevin Schmidt haderte mit den „zehn Minuten, in denen wir das Spiel letztendlich verloren haben.“ Spielerisch wusste der HCE dabei zu überzeugen, allein in der Chancenverwertung stand er dem THW nach. Bis zur nächsten HCE-Auszeit in der 51. Minute stand es 21:28. Und sie zeigte Wirkung: Firnhaber markierte ebenso wie Link sein zweites Tor, Minel sein drittes und viertes, und Katsigiannis parierte seinen zweiten Siebenmeter. Dies alles führte zu einem 25:30 nach 57 Minuten.  Am Ende hieß es dann nach einem Siebenmetertor durch von Gruchalla und einen Treffer von Antonio Metzner 27:31. Ein respektables Ergebnis, das der HC eingefahren hat. Der Stolz überwiegt ob dieser Leistung, zumal auch die Rückkehr von Overby für eine positive Stimmung sorgt. Nun startet der HCE mit dem Heimspiel gegen die HSG Wetzlar am kommenden Sonntag laut Kevin Schmidt in den „entscheidenden Dezember“, der Sportliche Leiter hofft dabei auf die „gleiche klasse Unterstützung, die die Fans gegen Kiel gezeigt haben.“

STATISTIK
HC ERLANGEN

Tor: Lichtlein, Katsigiannis Sellin (4), Overby (3), Haaß (2), Firnhaber (3), Ivic (2), Büdel, Bissel (2), Murawski, Schäffer, Metzner (2), Link (2), Minel (4), von Gruchalla (3)

THW KIEL:

Tor: Quenstedt, Jacobsen Ehrig, Reinkind (2), Jacobsen, M. (7), Weinhold (1), Wiencek (1), Ekberg (6), Rahmel, Dahmke (3), Zarabec (3), Horak, Pekeler (6), Nilsson (2)