Am vierten Spieltag der Handball-Bundesliga musste sich der HC Erlangen dem Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer Füchse Berlin knapp mit 30:27 geschlagen geben. Trotz einer starken ersten Halbzeit gerieten die Franken im zweiten Durchgang ins Hintertreffen, zeigten jedoch bis zum Schlusspfiff großen Kampfgeist.
Das Spiel begann vielversprechend für Erlangen, als Marek Nissen bereits im ersten Angriff die Führung erzielte. Berlin glich jedoch sofort aus. In den Anfangsminuten dominierten die Torhüter das Geschehen, denn sowohl Ferlin als auch Ludwig glänzten mit mehreren Paraden, sodass es nach acht Minuten nur 3:3 stand. Das Erlanger Spiel erlitt einen kleinen Bruch, als die Franken zweimal in Folge den Ball im Angriff verloren, was Berlin nutzte, um dreimal hintereinander ins leere Tor der Erlanger zu treffen. Beim Stand von 7:4 nahm HCE-Trainer Johannes Sellin seine erste Auszeit. Diese zeigte Wirkung: durch Tore von Nissen und Olsson verkürzte Erlangen innerhalb von drei Minuten auf 7:6 (17.). In der 23. Minute legte Marko Bezjak, der bei seinem ersten Spiel im Dress des HCE als Spielgestalter zu überzeugen wusste, sehenswert für Hampus Olsson auf, der mit seinem bis dato fünften Treffer den 11:8-Zwischenstand erzielte. Erlangen kämpfte sich jedoch weiter heran, und ein spektakulärer Kempa-Treffer von Steinert auf Bissel über das gesamte Spielfeld brachte das 12:11 für den HCE. Kurz darauf sorgte Jonathan Svensson für den 12:12-Ausgleich. Zur Halbzeit stand es schließlich 13:13, was die ausgeglichene und hart umkämpfte Partie unterstrich.
Nach der Pause erhöhte Berlin auf 14:13, doch der HCE reagierte prompt. Ein starker Rückraumwurf von Metzner brachte den 14:14-Ausgleich. Dennoch konnte Erlangen seine Chancen nicht konsequent genug nutzen, was die Füchse bestraften: In der 37. Minute setzten sie sich erstmals mit drei Toren auf 17:14 ab. Ein weiterer technischer Fehler der Franken führte dazu, dass Sellin bei 18:15 erneut eine Auszeit nahm, diesmal jedoch mit weniger Wirkung. Die Berliner zogen das Tempo an und erspielten sich einen komfortablen 22:16-Vorsprung (45. Minute).
Erlangen verlor zunehmend den Faden und die Durchschlagskraft im Angriff. So geriet das Team zwölf Minuten vor Schluss mit 25:16 in Rückstand. Ein bitterer Moment war die Verletzung von Christopher Bissel, der nach einem Hechtsprung unglücklich auf den Ellenbogen fiel und nicht mehr weiterspielen konnte. Trotz des hohen Rückstands kämpfte sich der HC Erlangen zurück ins Spiel und verkürzte bis zum Ende auf 30:27. „Wir können trotz der Niederlage viel Positives aus diesem Spiel mit in die nächste Trainingswoche nehmen“, resümierte der vierfache Torschütze Marek Nissen nach dem Abpfiff.
In der kommenden Woche steht dem HC Erlangen ein intensives Programm bevor: Am Mittwoch, den 2. Oktober, treffen Nikolai Link & Co. im Pokal auf den VfL Gummersbach in Bayreuth, bevor am Sonntag, den 06. Oktober der 1. VfL in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung gastiert.
HC Erlangen: Ferlin (14 Paraden), Ghedbane; Olsson (6), Gömmel (5/1), Nissen (4), Seitz (3), Bissel (2), Øverjordet (2), Metzner (2), Svensson (2), Scheerer (1), Bezjak, Link, Steinert, Wagner, Bauer